Vorurteile über China – Teil 1

In den vergangenen Monaten bin ich vermehrt auf Vorurteile meiner Bekannten gegenüber China bzw. Chinesen gestoßen und möchte hier ein wenig dazu beitragen, einige von ihnen ins rechte Licht zu rücken. Teils ausführlicher, teils sehr kurz gefasst. Also fangen wir mal an:

Es gibt kaum Familien mit mehr als einem Kind

Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls an dieses Märchen glaubte und es wird auch von Seiten der Regierung viel dafür unternommen um diesen Schein zu wahren. Fakt ist, in Großstädten wie Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen mag diese Politik sicherlich eher Anwendung finden als in den „kleineren“ Städten, die immer noch 2 – 3 Millionen Einwohner haben.

Was aber viele im Ausland nicht wissen: Man darf sehr wohl mehrere Kinder in China haben. Es gibt halt nur viele Sonderregelungen. Bei den 55 anerkannten Minderheiten zum Beispiel, findet die Ein-Kind-Politik generell keine Anwendung.

Mitglieder im Verwaltungsapparat oder sonstige Beamte dagegen haben das schwerste Los. Hierbei wird natürlich besonders scharf beachtet, dass sich über die Ein-Kind-Politik nicht hinweggesetzt wird. Konsequenz kann bei Nichtbeachtung sogar die Amtsenthebung sein.

Wie allerding oft in China, gibt es auch dort wieder Ausnahmen. Ist das erste Kind nämlich ein Mädchen, darf wiederum nach vier Jahren ein zweiter „Versuch“ gestartet werden, doch noch einen Jungen zu bekommen. Nachteile von der Regierungsseite gibt es aber dennoch. So müssen die Eltern, je nachdem wo sie wohnen, eine unterschiedlich hohe Strafe bezahlen (zwischen 1000 – 5000 Euro) und „dürfen“ für Leistungen wie etwa den Schulbesuch eine Gebühr entrichten.

Einige meiner Bekannten hier haben allerdings durchaus zwei oder sogar mehr Geschwister. Allerdings geht der Trend, sicherlich auch aufgrund des rasanten wirtschaftlichen Aufstiegs dahin, dass junge Familien sich sehr wohl überlegen wie viele Kinder sie sich denn wirklich leisten können. Diesen Trend gibt es jedoch in westlichen Industrieländern genauso.

Alle Chinesen sind klein und dünn

Wie oft man das schon gehört hat… Fakt ist, es gibt ein Nord-Süd-Gefälle. In nördlichen Städten wie Beijing sieht man also des Öfteren durchaus Menschen die weit über 1,80 m groß sind und das trifft nicht nur auf die Männer zu. In südlichen Gefilden wie Guangzhou oder Hongkong dagegen sieht das Ganze wiederum total anders aus.

Zum dünn sein: Man merkt, dass Fastfood Ketten wie Mc Donald’s und KFC in China sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Von Zuständen wie bei uns in Deutschland sind die Chinesen allerdings noch weit entfernt, da der Großteil der Bevölkerung, vor allem die alten, sich immer noch sehr viel sportlich mit Federball, Tanzen, Schwimmer oder Bergsteigen(!) betätigt.

So, in den nächsten Tagen folgt der nächste Teil…

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