Archive for February, 2011

Und schon wieder Hongkong ;-)

February 26, 2011

…oder wie aus einem Zwei-Tagestrip eine Woche wurde. Fangen wir mal ganz am Anfang an. Guangzhou im Februar war bisher alles andere als spannend und da sich ja kürzlich bei mir ein paar Änderungen ergeben hatten, lud mich eine Freundin zu sich nach Hongkong ein. Also kam ich letzten Samstag am mittlerweile mir wohlbekannten Hunghom Bahnhof an und wollte EIGENTLICH Montag früh wieder zurückfahren. Die Betonung liegt auf eigentlich, aber dazu später mehr.

Sonntag ging es dann erst einmal zum Pferderennen auf dem Sha Tin Racecourse (沙田馬場 / Shātián mǎchǎng). Ich hatte ja schon viel davon gehört, allerdings nie Lust darauf Zeit dafür gehabt, weder in Deutschland noch in Asien. Ganze HK$20, also den Mindesteinsatz, hab ich dann bei zwei Rennen gesetzt und auch prompt verloren. Die Atmosphäre im Stadion erinnert dabei an die Kasinos in Macao. Viele Zuschauer wirken sehr konzentriert und kritzeln andauern irgendwelche Berechnungen zu ihren Sportstatistiken. Der Großteil der Besucher ist insgesamt jedoch wesentlich besonnener.

Wer sich das Video anschaut und mal genauer hinhört, der wird schnell bemerken, dass ein Wettbegeisterter, sich fast die Sehle aus dem Leib schreit…

Ansonsten sind wir viel in Rebeccas Nachbarschaft unterwegs gewesen. Sie wohnt ja in den Mid-levels auf Hongkong Island weshalb es nicht weit weg zu den beiden Vergnügungsvierteln Sohu und Lan Kwai Fong ist. Mittlerweile kenne ich mich auch schon ganz gut hier aus und die Aussicht vom Apartment ist ebenfalls beeindruckend.

Alles ziemlich krass im Vergleich dazu wenn man schon mal im Chunking Mansion in Kowloon gewohnt hat. Es liegen wirklich Welten dazwischen.

Als dann der Montag gekommen war, wurden wir trotz der kurzen miteinander verbrachten Zeit von circa. 36 Stunden doch ein bisschen wehmütig und entschieden, dass es doch irgendwie viel cooler wäre, wenn ich erst am kommenden Sonntag zurück nach Guangzhou ginge. Bisher haben wir das auch noch nicht bereut und so hatte ich noch die Gelegenheit mir noch einige Dinge wie zum Beispiel das Sun Yat-sen Museum anzuschauen.

Eine Sache habe ich aber noch auf der Todo Liste. Seit einer Woche laufe ich jeden Tag an der Hongkonger Börse, dem Hong Kong Stock Exchange, vorbei und will da nun endlich mal rein. Naja mal schauen was draus wird.

Das erste Semester an der GDUFS

February 20, 2011

Was hat man sich doch vorher alles an Gedanken gemacht, bevor es schließlich letzten September endlich mit dem Studium hier in Guangzhou losging.

Sechs Monate sind seitdem vergangen. Sechs Monate in denen ich viele neue nette Menschen kennenlernen durfte, in denen ich dieses Land bereisen konnte und so viele neue und einzigartige Erfahrungen und Erlebnisse gesammelt habe.

Doch jeder Spaß geht einmal vorbei. So musste ich mich von Peter Knight, einem meiner Lieblingsprofessoren, sowie sehr lieb gewonnen Studenten verabschieden, die jetzt für ihr Studium nach Deutschland (zurück)gehen. Der Managementkurs bei Zhang Wubao war ebenfalls regelmäßig eines der Highlights in der Woche. Vor allem weil mir dort viele nette, wenn auch anfangs sehr schüchterne, Kommilitonen begegnet sind.

blöde Handy Kamera...

Mal schauen wie die Ergebnisse der Klausuren ausfallen. Bin ja eigentlich sehr zuversichtlich aber momentan bleibt einem nichts anderes übrig als abzuwarten. Jetzt werden erst einmal noch ein paar Bewerbungen auf den Weg geschickt und dann beginnt schon bald das zweite Semester hier 🙂

“Freude schöner Götterfunken” auf Chinesisch

February 19, 2011

Ich war ganz schön überrascht, als ich diese wohlbekannte Melodie auf einmal bei uns auf dem Campus hörte und umso überraschter als der Gesang plötzlich auf Chinesisch erklang. Umgehend wurde ich dann darüber aufgeklärt, dass in China Kinder dieses Lied (“Ode an die Freude”, “Ode of joy”, 歡樂頌 / 欢乐颂) in der Grundschule lernen, weil Beethoven hier sehr geschätzt wird.

Wer sich das Ganze einmal anhören mag, der kann sich ja das Video anschauen. Wer sich traut mitzusingen; hier der Songtext.

啊!朋友,何必老调重弹!
A! Péngyǒu, hébì lǎodiào chóng dàn!
还是让我们的歌声
Háishì ràng wǒmen de gēshēng
汇合成欢乐的合唱吧!
Huì héchéng huānlè de héchàng ba!
欢乐!欢乐!
Huānlè! Huānlè!

欢乐女神圣洁美丽
Huānlè nǚshén shèngjié měilì
灿烂光芒照大地!
Cànlàn guāngmáng zhào dàdì!
我们心中充满热情
Wǒmen xīnzhōng chōngmǎn rèqíng
来到你的圣殿里!
Lái dào nǐ de shèng diàn lǐ!
你的力量能使人们
Nǐ de lìliàng néng shǐ rénmen
消除一切分歧,
Xiāochú yī qiē fēnqí,
在你光辉照耀下面
Zài nǐ guānghuī zhàoyào xiàmiàn
四海之内皆成兄弟。
Sìhǎi zhī nèi jiē chéng xiōngdì.

谁能作个忠实朋友,
Shuí néng zuò gè zhōngshí péngyǒu,
献出高贵友谊,
Xiàn chū gāoguì yǒuyì,
谁能得到幸福爱情,
Shuí néng dédào xìngfú àiqíng,
就和大家来欢聚。
Huānjù jiù hé dàjiā lái.
真心诚意相亲相爱
Zhēnxīn chéngyì xiāngqīn xiāng ài
才能找到知己!
Cáinéng zhǎodào zhījǐ!
假如没有这种心意
Jiǎrú méiyǒu zhè zhǒng xīnyì
只好让他去哭泣。
Zhǐhǎo ràng tā qù kūqì.

在这美丽大地上
Zài zhè měilì dà dìshàng
普世众生共欢乐;
Pǔ shì zhòngshēng gòng huānlè;
一切人们不论善恶
Yīqiè rénmen bùlùn shàn è
都蒙自然赐恩泽。
Ēnzé dōu méng zìrán sì.
它给我们爱情美酒,
Tā gěi wǒmen àiqíng měijiǔ,
同生共死好朋友;
Tóng shēng gòng sǐ hǎo péngyǒu;
它让众生共享欢乐
Tā ràng zhòngshēng gòngxiǎng huānlè
天使也高声同唱歌。
Tiānshǐ yě gāo shēng tóng chànggē.

欢乐,好象太阳运行
Huānlè, hǎo xiàng tàiyáng yùnxíng
在那壮丽的天空。
Zài nà zhuànglì de tiānkōng.
朋友,勇敢的前进,
Péngyǒu, yǒnggǎn de qiánjìn,
欢乐,好象英雄上战场。
Huānlè, hǎo xiàng yīngxióng shàng zhànchǎng.

亿万人民团结起来!
Yìwàn rénmín tuánjié qǐlái!
大家相亲又相爱!
Dàjiā xiāngqīn yòu xiāng ài!
朋友们,在那天空上,
Péngyǒu men, zài nèi tiānkōng shàng,
仁爱的上帝看顾我们。
Rénài de shàngdì kàngù wǒmen.
亿万人民虔诚礼拜,
Yìwàn rénmín qiánchéng lǐbài,
拜慈爱的上帝。
Bài cíài de shàngdì.
啊,越过星空寻找他,
A, yuèguò xīngkōng xúnzhǎo tā,
上帝就在那天空上。
Shàngdì jiù zài nèi tiānkōng shàng.

反復:
Fǎnfù
亿万人民团结起来!
Yìwàn rénmín tuánjié qǐlái!
大家相亲又相爱!
Dàjiā xiāngqīn yòu xiāng ài!
朋友们,在那天空上,
Péngyǒu men, zài nèi tiānkōng shàng,
仁爱的上帝看顾我们。
Rénài de shàngdì kàngù wǒmen.
亿万人民团结起来!
Yìwàn rénmín tuánjié qǐlái!
大家相亲又相爱!
Dàjiā xiāngqīn yòu xiāng ài!
欢乐女神圣洁美丽
Huānlè nǚshén shèngjié měilì
灿烂光芒照大地!
Cànlàn guāngmáng zhào dàdì!
灿烂光芒照大地!
Cànlàn guāngmáng zhào dàdì!

Die letzten Tage

February 18, 2011

Da ich meinen Trip auf die Philippinen ja canceln durfte, hat mir Xiaoxue in diesen Tagen ein paar Sehenswürdigkeiten ans Herz gelegt, die ich mir hier in Guangzhou noch anschauen sollte. Werden das wahrscheinlich in den nächsten Tagen mal angehen, sobald das Wetter mal wieder etwas angenehmer wird.

Außerdem hab ich jetzt gelernt wie man eine Variante der in China sehr bekannten Kanton Suppe (广东汤 / Guǎngdōng tāng) kocht. Diese Suppe ist eigentlich nichts Besonderes, besteht sie doch lediglich aus einem Hühnchen mit viel Gemüse und sieht auf den ersten Blick dazu noch wirklich seltsam aus, geschmeckt hat es aber trotzdem.

Kanton Suppe / 广东汤

Lustig war dabei folgende Unterhaltung vor der Zubereitung:

Xiaoxue: „Das Hühnerfleisch ist diesmal aber frischer als das welches du das letzte Mal im Supermarkt gekauft hattest.“

Ich darauf: „Aber das war doch direkt vom Fleischer…“

Xiaoxue: „Ja, aber dieses Huhn hier wurde erst vor 20 Minuten frisch geschlachtet!“

Ich: „… :-O“

Vorurteile über China – Teil 1

February 16, 2011

In den vergangenen Monaten bin ich vermehrt auf Vorurteile meiner Bekannten gegenüber China bzw. Chinesen gestoßen und möchte hier ein wenig dazu beitragen, einige von ihnen ins rechte Licht zu rücken. Teils ausführlicher, teils sehr kurz gefasst. Also fangen wir mal an:

Es gibt kaum Familien mit mehr als einem Kind

Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls an dieses Märchen glaubte und es wird auch von Seiten der Regierung viel dafür unternommen um diesen Schein zu wahren. Fakt ist, in Großstädten wie Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen mag diese Politik sicherlich eher Anwendung finden als in den „kleineren“ Städten, die immer noch 2 – 3 Millionen Einwohner haben.

Was aber viele im Ausland nicht wissen: Man darf sehr wohl mehrere Kinder in China haben. Es gibt halt nur viele Sonderregelungen. Bei den 55 anerkannten Minderheiten zum Beispiel, findet die Ein-Kind-Politik generell keine Anwendung.

Mitglieder im Verwaltungsapparat oder sonstige Beamte dagegen haben das schwerste Los. Hierbei wird natürlich besonders scharf beachtet, dass sich über die Ein-Kind-Politik nicht hinweggesetzt wird. Konsequenz kann bei Nichtbeachtung sogar die Amtsenthebung sein.

Wie allerding oft in China, gibt es auch dort wieder Ausnahmen. Ist das erste Kind nämlich ein Mädchen, darf wiederum nach vier Jahren ein zweiter „Versuch“ gestartet werden, doch noch einen Jungen zu bekommen. Nachteile von der Regierungsseite gibt es aber dennoch. So müssen die Eltern, je nachdem wo sie wohnen, eine unterschiedlich hohe Strafe bezahlen (zwischen 1000 – 5000 Euro) und „dürfen“ für Leistungen wie etwa den Schulbesuch eine Gebühr entrichten.

Einige meiner Bekannten hier haben allerdings durchaus zwei oder sogar mehr Geschwister. Allerdings geht der Trend, sicherlich auch aufgrund des rasanten wirtschaftlichen Aufstiegs dahin, dass junge Familien sich sehr wohl überlegen wie viele Kinder sie sich denn wirklich leisten können. Diesen Trend gibt es jedoch in westlichen Industrieländern genauso.

Alle Chinesen sind klein und dünn

Wie oft man das schon gehört hat… Fakt ist, es gibt ein Nord-Süd-Gefälle. In nördlichen Städten wie Beijing sieht man also des Öfteren durchaus Menschen die weit über 1,80 m groß sind und das trifft nicht nur auf die Männer zu. In südlichen Gefilden wie Guangzhou oder Hongkong dagegen sieht das Ganze wiederum total anders aus.

Zum dünn sein: Man merkt, dass Fastfood Ketten wie Mc Donald’s und KFC in China sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Von Zuständen wie bei uns in Deutschland sind die Chinesen allerdings noch weit entfernt, da der Großteil der Bevölkerung, vor allem die alten, sich immer noch sehr viel sportlich mit Federball, Tanzen, Schwimmer oder Bergsteigen(!) betätigt.

So, in den nächsten Tagen folgt der nächste Teil…

Feuerwerk auf Chinesisch

February 10, 2011

Wer hat’s erfunden? Die Chinesen! Hier mal ein kurzer Ausschnitt vom mehr als 50 Minuten andauernden Feuerwerk zum Chinesischen Neujahrsfest in Guangzhou.

Fazit in zwei Worten: Dritter Weltkrieg!

Das Koteshi Curry Rezept

February 8, 2011

Das letzte Mal in Hongkong war ich in der Rat Alley essen. Diese liegt direkt neben dem Vergnügungsviertel Lan Kwai Fong und, ja das heißt übersetzt Rattengasse.

Ratten hab ich zwar keine gesehen, dafür seit langem mal wieder Curry gegessen. Und was für welches. Es gab dort eine riesige Auswahl an Thailändischer, Malaysischer, Indischer und natürlich auch Chinesischer Küche. Meine Wahl fiel auf ein mildes Thai-curry mit Schrimps und plötzlich erinnerte ich an mein Lieblingscurry welches ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gekocht hatte.

Am Sonntag war es dann so weit und mich packte das Kochfieber. Wer also nach dem Hunger auf Curry bekommt, kann gern das ganze nachkochen.

Kommen wir zuerst zu den Zutaten, da alles mehr oder weniger nach eigenen Vorlieben abgeändert werden kann soll dies hier nur als Anhaltspunkt dienen.

Zutaten für ca. 6 Portionen:

  • Ca. 600g Hähnchenfilet
  • Eine Ananas
  • Eine große Tüte Cashew-Kerne ca. 150 – 300g
  • 300 – 400ml Kokosmilch bzw. Kokosmilchextrakt
  • Reis
  • Pfeffer
  • Salz
  • Zucker
  • Rosmarin
  • Milch
  • Eine halbe Zwiebel und ein bisschen Schinken oder Speck.
  • Öl für den Wog. Eine HOHE Pfanne geht natürlich auch.
  • Und natürlich Curry Gewürzpulver je nach Bedarf

Zubereitung:

  • Hähnchenfilets klein schneiden und im Wog scharf anbraten.
  • Speck/Schinken und Zwiebel in kleine Stückchen schneiden und in den Wog hinzugeben.
  • Die Ananas in SEHR kleine Stückchen schneiden und mit den Cashew-Kernen zum Fleisch dazu geben. Vorsicht, dabei kann es gut spritzen.
  • Alles schön wenden damit nichts anbrennt und nach Belieben würzen.
  • Kokosmilch hinzugeben.
  • Mit Curry würzen.
  • Sollte die Kokosmilch nicht ausreichen, kann auch normale Milch oder Sahne bzw. Crème fraîche hinzugefügt werden.
  • In der Zwischenzeit den Reis nach eigenen Vorlieben kochen da das Curry auf niedriger Flamme noch eine Weile weiterköcheln muss.
  • Alles ab und an abschmecken und et voila, fertig.

Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren.

Frohes neues Jahr, in China!

February 2, 2011

An dieser Stelle möchte ich allen ein frohes neues Jahr wünschen. Nein, ich habe mich nicht im Datum geirrt. In Ländern in denen der Mondkalender immer noch eine große Bedeutung spielt, wie zum Beispiel China, werden Geburtstage(!) und auch das Neujahr zweimal gefeiert. Jeweils einmal nach dem Gregorianischen und nach dem Lunarkalender. Am 3. Februar beginnt also das Jahr des Hasen hier und somit haben (fast) alle Chinesen für die darauf folgende Woche frei.

Während des chinesischen Neujahrsfests, wird traditionellerweise die Heimatstadt mit der gesamten Familie besucht. Da allerdings die verschiedenen Familienmitglieder meist über das gesamte Land verteilt sind, sind Bahnhöfe und Flughäfen vollkommen überfüllt und Städte wie Guangzhou fast wie ausgestorben.

Also,  wünsche ich allen hier mal 新年快乐! 🙂

Shenzhen Trip

February 2, 2011

Letzte Woche Montag ging es nach Shenzhen für ein Vorstellungsgespräch für das anstehende Praktikum im Sommer. Die Stadt grenzt direkt an Hongkong an, gehört aber zum Mainland. Nach Shanghai ist Shenzhen die am schnellsten wachsende Stadt in China. Gerade wenn man sich vor Augen hält, dass diese Stadt erst 30 Jahre alt ist, wirkt alles noch einmal beeindruckender. Alles sieht hier aus wie Guangzhou Downtown. Mehr oder weniger, eher weniger, moderne schöne Architektur, saubere Straßen und Menschen die aus allen Teilen der Welt stammen. Quasi, wie man sich vielleicht Hongkong Island vor 10 oder 15 Jahren vorstellen kann. Die Leute lassen einen zuerst aus der U-Bahn aussteigen(!) bevor sie selbst in die Züge drängen und man sieht kaum alte Menschen.

Da nun unmittelbar das Chinesische Neujahr vor der Tür steht, bilden sich an sämtlichen Zugticket-Verkaufsschaltern derzeit 300 – 400 Meter lange Schlangen, weshalb ich mich dafür entschied mit dem Bus statt des Highspeed Trains zu fahren. Die Fahrt dauert dementsprechend dann auch 2,5 Stunden statt 40 Minuten, kostete allerdings umgerechnet auch nur 7 statt 17 Euro. Es werden dann mehrere Ziele in Shenzhen angefahren und weshalb ich mir auch meinen Wecker stellte um nicht meinen Stopp zu verpassen. Vorbei geht es während der Fahrt dann an riesigen Fabriklandschaften in denen die Weitsicht vielleicht einmal 500 Meter beträgt und wo Schornstein an Schornstein gereiht steht. Angekommen, ging es dann auf zur Suche nach meinem Hotel. Das ganze dauerte fast noch einmal so lang wie die gesamte Fahrt nach Shenzhen… Dabei wurde ich Zeuge einer kleinen Demo vor der örtlichen Zentrale der Kommunistischen Partei Chinas wo einige aufgebrachte Arbeiter für ihre noch ausstehende Bezahlung demonstrierten.

Das Beste am Hotelzimmer waren übrigens die über 2,40 Meter lange Bettdecke! Richtig ungewohnt. Am Abend selbst hab ich dann allerdings nichts mehr unternommen außer noch schnell etwas zu essen weil ich ja für mein Vorstellungsgespräch ausgeschlafen sein wollte.

Die Suche nach dem Büro gestaltete sich dann ähnlich wie die Suche nach meinem Hotel, weil die englische und die chinesische Adresse sich bei einem kleinen, aber feinen Detail unterschieden. Anstatt in der 17. Etage waren die Büros nämlich im 27. Stock. Zum Glück habe ich es dann jedoch trotzdem noch pünktlich geschafft.

Das Gespräch selbst verlief dann sehr lustig. Während man mental ja doch eher ein todernstes Procedere erwartet war alles total entspannt. Es wurden halt die typischen Fragen, a la „Haben Sie gut hier her gefunden?“, „Worauf möchten Sie sich im Studium spezialisieren?“, „Wie gefällt Ihnen China bisher?“ usw. gestellt. Vor allem wurde jedoch SEHR viel gelacht. Ich weiß nicht weshalb solche Gespräche bei mir irgendwie immer in Gelächter ausarten. Aber naja, besser so, als ein stocksteifes Interview. Mir wurde dann die Option gegeben zwischen zwei Projekten welche in diesem Jahr anstehen,  für mein Praktikum zu wählen. Neben einer Marketinggeschichte stehen noch die Konzeptionierung und der Aufbau eines Großlagers. Inklusive IT Infrastruktur und natürlich der genauen Analyse der verschiedenen Supplychains.

Wer mich kennt, kann sich ja vorstellen, welches der beiden Projekte mir eher zugesagt hat. Insbesondere bei der Startphase eines solchen Projektes gibt es sicherlich einiges zu lernen. Umso erfreulicher war ich, als ich gestern dann die schriftliche Zusage erhielt.

Zum Abschluss des Vorstellungsgesprächs gab es dann noch ein paar Tipps zu den wenigen Sehenswürdigkeiten von Shenzhen. Da ich ja nur zwei Tage für Shenzhen eingeplant hatte, hab ich mir dann lediglich das „Window of the World“ angeschaut.

Hier mal ein paar Eindrücke: